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Patchwork - und Quiltforum
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Bonnie
Anmeldungsdatum: 03.09.2009 Beiträge: 6796
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Verfasst am: 06.12.2010, 13:25 Titel: 6. Dezember - Weihnachtsgeschichte |
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Lisa und Alex Grün, ein Ehepaar aus einer kleinen Stadt irgendwo in einem mitteleuropäischen Staat, hatten dagegen ganz andere Sorgen. Ihnen war ganz und gar nicht weihnachtlich zumute. Schon lange wünschten sich die Beiden ein Kind, aber es wollte und wollte nicht klappen. Sie waren von Arzt zu Arzt gepilgert, aber keiner konnte ihnen sagen, was das Problem war. Eigentlich hätte es funktionieren müssen, aber - es funktionierte eben nicht. Lisa war schon ganz niedergeschlagen, weil sie die Schuld bei sich suchte, obwohl ihr alle Spezialisten versichert hatten, dass es nicht an ihr lag. Und Alex war niedergeschlagen, weil Lisa litt. Alle ihre Freunde waren schon glückliche Eltern geworden und sie hatten allmählich die Kontakte abgebrochen, weil es zu sehr schmerzte, all die fröhlich runden Schwangerschaftsbäuche und niedlich dekorierten Kinderzimmer zu bewundern. Und wenn dann erst die Babys da waren, wurde erwartet, dass man sie als die tollsten und hübschesten Babys der Welt sah und dem entsprechend reagierte. Natürlich waren sie alle die tollsten und hübschesten Babys der Welt, aber es war halt nicht IHR Baby. Außerdem drehten sich die Gespräche der Frauen ab diesem Zeitpunkt ausschließlich um den Nachwuchs und Lisa hatte das Gefühl, völlig fehl am Platz zu sein, weil sie da nicht mitreden konnte. Und wen interessierte es schon, dass sie sich ein Baby wünschte, wenn alle anderen schon eins hatten? So hatten sie sich allmählich zurückgezogen und damit alle ihre bisherigen Freunde verloren.
Irgendwann hatten sie ganz vorsichtig begonnen, über Adoption zu sprechen. Der Gedanke nahm allmählich festere Gestalt an und sie beschlossen, sich vormerken zu lassen. Die Dame von der Behörde hatte ihnen gesagt, dass es möglicherweise sehr lange dauern konnte und wies vorsichtig darauf hin, dass Lisa und Alex auch nicht mehr die Jüngsten waren und auch das ein gewisser Faktor sei, den man berücksichtigen müsse.
Lisa und Alex hatten sie ungläubig angeschaut. Sie waren gerade knapp über vierzig, was sollte das heißen, sie seien nicht mehr die Jüngsten? Würde man hier erwarten, dass Zwanzigjährige sich über Adoption Gedanken machten? Irgendwie hatten sie das Gefühl, dass hier alles schrecklich schief lief. Niedergeschlagen hatten sie das Amt verlassen und waren in ihr schrecklich leeres Haus heimgekehrt. _________________
Tu was du willst, aber schade niemandem!
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Verfasst am: 06.12.2010, 13:25 Titel: Werbung |
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