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Zabanja
Anmeldungsdatum: 17.11.2010 Beiträge: 1367 Wohnort: Wien
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Verfasst am: 02.04.2015, 13:12 Titel: Osomyr-Trilogie Band 2 - 02.04.2015 |
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Zwei lange Tage später, in denen sie in regelmäßigen Abständen mit Nahrung und Wasser versorgt worden waren, trat Anan ins Zelt.
„Fürst Akilah ist zurück und wünscht euch zu sehen“, erklärte er schroff und wartete ungeduldig darauf, dass die Gefangenen sich erhoben, um ihm zu folgen.
Taris vergewisserte sich, dass er Soltar sicher unter seiner Tunika verstaut hatte, ehe er Sharani seine Hand reichte. Ihm war die Nervosität seiner Freundin nicht entgangen, die schlagartig aufgekommen war, als dieser Mann das Zelt betreten hatte.
Sharani war tatsächlich beim Eintreten des Mannes zusammengezuckt. Dieser Anan war ihr nicht geheuer, er war so unfreundlich und abweisend und so griff sie nur zu gerne nach Taris’ Hand, als dieser sie ihr anbot.
„Wird das heute noch? Der Fürst wartet nicht gerne.“
Anan griff nach Dimnars Schulter und schob ihn energisch aus dem Zelt. Draußen warteten bereits zwei weitere Männer, die darauf achten sollten, dass sich keiner der Fünf aus dem Staub machte.
„Immer mit der Ruhe“, sagte Tcha’ron so gelassen wie möglich, als er an Anan vorbei ging, Taris und Sharani vor sich herschiebend, um ihnen Rückendeckung zu geben. „Auf ein paar Augenblicke hin oder her wird es dem Fürsten schon nicht ankommen, wir haben jetzt lange genug auf ihn gewartet.“
Ein unsanfter Stoß ins Kreuz war Anans einzige Reaktion auf die Worte des Kobolds, ehe er darauf wartete, dass endlich auch Sindamel zu seinen Freunden aufschloss und sich dann hinter ihn begab.
„Halte deine vorlaute Zunge lieber im Zaum“, sagte er schließlich und führte zusammen mit den anderen Vermummten die kleine Gruppe auf das prächtigste der Zelte zu.
Während die beiden anderen Wächter sich am Eingang postierten, folgte Anan den Gefangenen ins Zelt, wo sich die Fünf einem hochgewachsenen Elb gegenübersahen, der sich gerade in einer Schale voll Wasser den Staub vom Gesicht wusch.
Dimnar sah, wie sich Sharanis Augen vor Überraschung weiteten, als der Fürst aufblickte. Er hatte ein schmal geschnittenes Gesicht mit hohen Wangenknochen, das von seinem hellen Haar eingerahmt wurde, dunkle Augen und eine zart graue Haut.
„Er ist ein Grys“, raunte Dimnar Sharani und Taris zu, der nicht minder verwundert drein schaut. „Manche sagen auch Grauelben zu ihnen, aber das hören sie nicht so gerne. Es gibt nicht mehr viele von ihnen und ich wusste auch nicht, dass sie hier leben.“
„Hat dir noch niemand gesagt, dass es unhöflich ist, in Gegenwart anderer zu flüstern?“, fragte der Fürst an Dimnar gerichtet, während er sich das Gesicht abtrocknete.
„Verzeiht bitte“, erwiderte der junge Waldelb peinlich berührt und blickte verlegen zu Boden. Fürst Akilah strahlte dieselbe Art unantastbarer Würde aus wie König Medil, als er sich direkt an die Gruppe wandte und jeden Einzelnen musterte.
„Ihr behauptet also, die Regeln Bahrays nicht zu kennen?“
„Wir wussten nicht, dass wir Eure Genehmigung brauchen, um die Wüste durchqueren zu dürfen“, bestätigte Sindamel die Worte Akilahs.
Eine Augenbraue des Fürsten wanderte nach oben. „Jeder hier weiß das.“
„Wir kommen aus Guyan, edler Fürst“, mischte sich Taris ein. Irgendwie fühlte er sich für die Situation verantwortlich, immerhin war es seine Idee gewesen, in der Wüste nach der nächsten Insigne zu suchen und er war auch der Hüter des Buches. „Wir wussten tatsächlich nicht, was uns hier erwarten würde.“
„Was wollt ihr dann hier in der Wüste?“
Taris sah seine Freunde kurz fragend an, doch als Sindamel nickte, antwortete er: „Wir sind auf der Suche nach etwas, das eventuell in der Wüste versteckt ist. König Medil sagte, Ihr könntet uns vielleicht dabei behilflich sein.“
Akilah ließ sich auf einem Sitzkissen nieder. „Und wonach sucht ihr? Habt ihr Beweise für diese Aussage? Ich habe Medil schon seit einem Jahrhundert nicht mehr gesehen. Wer sagt mir, dass ihr euch das nicht ausgedacht habt?“
„Glaubt Ihr nicht, wir hätten uns eine bessere Geschichte ausgedacht, hätten wir es gewusst?“, stellte Tcha’ron die Gegenfrage.
„Nein. Nicht wenn ihr vorhattet, mitten in unser Lager zu gelangen. Also – habt ihr nun einen Beweis, dass euch König Medil schickt?“
„Nein, haben wir leider nicht, wir…“
„Doch, haben wir!“
Sindamel drehte sich überrascht zu Taris um, als dieser ihn unterbrach, und blickte ihn tadelnd an. „Taris, wie sollen wir das bitte beweisen?“
„Damit.“ Der junge Magier zog triumphierend das Band mit dem elbischen Amulett aus dem Kragen seiner Tunika, das er von Meister Jodenas bekommen hatte.
Sindamel atmete einmal tief durch und schmunzelte dann erleichtert, als er das Schmuckstück erkannte. „Richtig, daran habe ich gar nicht mehr gedacht.“
Auch Fürst Akilah beugte sich vor und runzelte dabei die Stirn. „Darf ich das einmal sehen?“, fragte er und streckte bereits seine Hand nach dem Band aus, das der junge Mensch in der Hand hielt.
Rasch streifte Taris das Amulett ab und reichte es seinem Gegenüber, der es prüfend in alle Richtungen drehte.
„Wem hast du das gestohlen?“, fragte Akilah schließlich eisig und gab das Schmuckstück weiter an Anan, der auf einen Wink des Fürsten näher gekommen war. _________________ Alles Liebe
Petra
Eine halbe Wahrheit ist eine ganze Lüge |
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Verfasst am: 02.04.2015, 13:12 Titel: Werbung |
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