[Bonnie]

Maries Maßnahmen hatten endlich gefruchtet. Als sie ihn gezwungen hatte in die Kugel zu schauen, war dem Weihnachtsmann bewusst geworden, dass hinter all den Briefen richtige Menschen mit richtigen Schicksalen standen. Natürlich glaubten nicht mehr viele an den Weihnachtsmann. Aber ihm wurde klar, dass das zum Teil auch deswegen war, weil eben viele furchtbare Dinge passierten, an denen niemand die Schuld trug und das macht es nicht gerade einfach, an einen gütigen, alten Mann zu glauben, der selbstlos Geschenke verteilt. Oder die Menschen fragen sich, warum das nur zu Weihnachten so ist und den Rest des Jahres bleiben sie sich selbst überlassen. Der Glaube an Märchen und Wunder ist schwer zu bewahren, wenn man erwachsen wird. Und heutzutage verlieren schon die Kinder viel zu bald die Illusionen, die ihren Eltern noch gnädig gewährt wurden.
Der Weihnachtsmann seufzte tief auf und erhob sich endlich von seiner Couch. Marie hatte recht. Es ging nicht an, dass er seinen Groll und Frust pflegte. Es gab noch Menschen, denen Weihnachten wirklich wichtig war, wichtig als das, was es sein sollte: das Fest der Liebe. Und wenn es nur wenige waren, er durfte sie nicht im Stich lassen. Solange nur ein Mensch den Gedanken der Weihnacht im Herzen trug, lebte der weiter.
Vorerst musste er sich jedoch überlegen, wie er das mit der Adoption des kleinen Christian deichseln sollte. Das war wichtig, damit sie am Heiligen Abend die Papiere in den Händen halten konnten. Wie sollte er bloß diesen griesgrämigen Beamten dazu bringen, die Adoption zu genehmigen? Mit langen Schritten durchquerte er das Zimmer, zupfte an seinem Bart, murmelte vor sich hin, wendete, das selbe von vorne in die andere Richtung. Stunde um Stunde lief er so vor sich hin, dachte nach und machte einen ebenso gewagten wie genialen Plan.
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Tu was du willst, aber schade niemandem!
Sylvias Bridal Sampler

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