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Bonnie
Anmeldungsdatum: 03.09.2009 Beiträge: 6796
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Verfasst am: 21.12.2010, 16:37 Titel: 21. Dezember - Weihnachtsgeschichte |
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Lisa hatte nicht damit gerechnet, dass ihre Mutter schon drei Tage vor dem Fest kommen würde und war daher ein wenig überrascht, als diese an der Tür läutete. Nichtsdestotrotz freute sie sich. Sie hatten sich schon lange nicht gesehen, weil Lisa auch den Kontakt zu ihrer Familie eingeschränkt hatte, als sie die ewigen Fragen, wann denn nun endlich mit Nachwuchs zu rechnen sei, nicht mehr ertragen konnte.
"Ich habe noch nicht mit dir gerechnet," meinte sie ein wenig hilflos, als sie ihrer Mutter die Reisetasche abnahm.
"Ich freue mich auch, dich zu sehen, mein Mädchen," lächelte Connie. "Ich konnte es einfach nicht mehr erwarten, dich zu sehen und natürlich den Kleinen, von dem du mir am Telefon erzählt hast. Wie geht es euch, ist schon etwas entschieden?"
"Komm erst rein. Möchtest du einen Kaffee, ja?" Lisa führte ihre Mutter in die große Essküche und begann mit dem Kaffeegeschirr zu hantieren.
"Nein, wir haben noch keinen Bescheid bekommen. Ich glaube aber nicht, dass es Probleme geben wird. Schließlich ist Chris schon jahrelang in dem Kinderheim untergebracht, und es gab nie irgendwelche Leute, die ihn nehmen wollten. Du weisst schon, alle wollen nur Babies adoptieren oder eben Kinder, die ihnen irgendwie ähnlich sehen."
"Ich freue mich so für euch! Dann hat die Decke, die ihr so grauenhaft gefunden habt, doch noch zu ihrer Bestimmung gefunden..." Connie lächelte versonnen.
Lisa sah sie überrascht an.
"Wie meinst du das? Zu ihrer Bestimmung gefunden?"
Connie sah sie nachdenklich an.
"Mir ist schon klar, dass Quilts heutzutage nicht mehr "in" sind, über Farben und Muster kann man auch diskutieren. Aber Quilts haben auch eine besondere Bedeutung, weisst du? Die Frau, die eine Decke näht, kann allein mit der Auswahl eines bestimmten Musters etwas ausdrücken, die Muster haben Namen und stehen zum Teil symbolisch für bestimmte Dinge. Und dann musst du dir vorstellen, die vielen Stunden die man daran arbeitet und dabei an den Menschen denkt, der ihn erhalten soll. Man arbeitet seine ganze Liebe und Zuneigung und all die guten Wünsche mit ein, die man für diesen Menschen hat."
Lisa senkte beschämt den Kopf. Diesen Aspekt des verspotteten Geschenks hatte sie nie bedacht. Wenn ihr das klar gewesen wäre, hätte sie den Quilt bestimmt in Ehren gehalten, auch wenn er nicht unbedingt ihren Geschmack getroffen hatte.
Doch Connie war noch nicht fertig.
"Ich habe diesen Quilt für euch gemacht und dabei gehofft, dass er nicht nur euch, sondern auch einmal euer Kind warmhalten wird. Beinahe unglaublich, wie sich dieser Wunsch nun erfüllt hat, nicht wahr?"
Lisa musste schlucken. Dann fasste sie spontan einen Entschluss.
"Könntest du mir vielleicht nach den Feiertagen zeigen, wie man so einen Quilt näht? Natürlich nur, wenn du Lust hast..." _________________
Tu was du willst, aber schade niemandem!
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Verfasst am: 21.12.2010, 16:37 Titel: Werbung |
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