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Bonnie
Anmeldungsdatum: 03.09.2009 Beiträge: 6796
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Verfasst am: 19.12.2010, 09:02 Titel: 19. Dezember - Weihnachtsgeschichte |
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Oben am Nordpol ging wieder - fast - alles seinen gewohnten Gang. Die Zwerge arbeiteten wie die Besessenen, um die verlorene Zeit wieder aufzuholen. Der Oberzwerg hatte die Aufsicht und erstattete Marie mehrmals täglich Bericht über den Fortgang der Arbeit. Nur die Rentiere fehlten und der Weihnachtsmann widerstand nach wie vor allen Bemühungen, sich an seine Pflichten erinnern zu lassen. Doch Marie gab die Hoffnung nicht auf. Zwar waren es nur noch fünf Tage bis zum Heiligen Abend, doch war dies nicht die Zeit für Wunder? Warum sollte sich nicht auch hier einmal ein kleines Wunder ereignen, auch wenn man vielleicht ein wenig nachhelfen musste...
Sie beschloss, schärfere Geschütze aufzufahren. Wenn es nicht im Guten gelang, dann eben auf die harte Tour! Also marschierte sie wieder einmal ins Lesezimmer, wo ihr Mann, ihr habt es sicher schon erraten, auf der Couch lag.
Sie schnappte sich die Glaskugel, in der man sehen konnte, was auf der Erde los war und hielt sie dem Weihnachtsmann unter die Nase.
"Sieh her," forderte sie. "Siehst du das?"
In der Kugel formte sich ein Bild: Der kleine Christian tollte mit Lisa und Alex in deren Garten im Schnee herum und jauchzte vor Freude, als es ihm gelang, Lisa einen großen Schneeball an die Brust zu werfen. Lisa lachte, schnappte sich den Jungen, drückte ihm einen dicken Kuss auf die Wange und schwang ihn dann ein paarmal im Kreis.
"Ja, und?" grantelte der Weihnachtsmann. "Die sind offenbar glücklich! Die brauchen kein Weihnachtsfest!"
Marie schnaubte. "Dieser kleine Kerl hat dir einen Brief geschrieben. Wenn du dir die Mühe gemacht hättest, ihn zu lesen, wüsstest du Bescheid, du egoistischer Ignorant!"
Sie wedelte mit der Rechten über die Kugel und das Bild verschwamm und änderte sich.
Jetzt sah man einen Raum, der aussah wie ein Büro. Es war leer, bis auf eine Person, die an einem Schreibtisch sitzend, etwas erledigte. Man konnte erkennen, dass es ein Mann mittleren Alters war, mit einem verkniffenen Gesicht, unrasiert und ganz offensichtlich nicht besonders gut gelaunt.
"Das," erklärte Marie, "ist der Beamte, der den Adoptionsantrag der beiden bearbeitet. Der Junge hat sein gesamtes Leben im Waisenhaus verbracht, und Lisa und Alex sind seine einzige Chance auf ein normales Leben mit Eltern, die ihn lieben."
"Dann ist ja alles in Ordnung," brummte der Weihnachtsmann stur. "Dann kriegt er jetzt ja Eltern, was will er denn mehr?"
Marie dachte, sie würde gleich aus der Haut fahren. Ruhig, mahnte sie sich, sonst kommst du nie zu ihm durch.
"Dieser Mann, den du hier siehst," fuhr sie fort, "wurde vor kurzem von seiner Frau verlassen, die beiden Kinder hat sie mitgenommen. Er ist verletzt, enttäuscht und verbittert und erträgt es nicht, andere glücklich zu sehen." Sie sah ihn eindringlich an. "Und er ist eben im Begriff, den Adoptionsantrag abzulehnen." _________________
Tu was du willst, aber schade niemandem!
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Verfasst am: 19.12.2010, 09:02 Titel: Werbung |
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