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Patchwork - und Quiltforum
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Bonnie

Anmeldungsdatum: 03.09.2009 Beiträge: 6796
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Verfasst am: 11.12.2010, 13:04 Titel: 11. Dezember - Weihnachtsgeschichte |
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Vorsichtig lugte Christian nach links und rechts, ehe er sein Bündel nahm und aus der Tür des Schlafsaals schlich. Seine wenigen Habseligkeiten hatte er in seinen Schulrucksack gestopft. Nach dem letzten Vorfall auf der Toilette hatte er beschlossen, nicht mehr länger hierzubleiben. Es war so demütigend gewesen, als er mit dem Kopf voran in die Kloschüssel getaucht wurde! Und dann hatte er auch noch aufwischen müssen, weil er sich anschließend erbrochen hatte. Nie mehr wieder sollte jemand Gelegenheit haben, ihn so zu behandeln! Allein die Erinnerung daran liess Tränen in seine Augen steigen, die er jedoch entschlossen wegwischte. Vielleicht gab es wirklich keinen Weihnachtsmann? Der würde doch sonst nicht zulassen, dass einem Kind so etwas zustieß! Und wenn schon niemand kam, um ihn zu adoptieren, dann wollte er sich eben selber auf die Suche nach Eltern machen. Es musste doch irgendwo Menschen geben, die gern einen kleinen Sohn hätten.
Im Augenblick war kaum jemand im Haus, die Kinder entweder in der Schule oder im Kindergarten. Im morgendlichen Gedränge war es nicht aufgefallen, dass er sich versteckt hatte und nicht mit allen anderen das Haus verlassen hatte. Die Leiterin und die anderen Betreuerinnen saßen jetzt bestimmt noch beim Frühstück und kamen gar nicht auf die Idee, dass er noch da sein könnte. Bis jemand bemerkte, dass er verschwunden war, wurde es bestimmt Abend und bis dahin konnte er schon in einer anderen Stadt sein.
Entschlossen marschierte er zur nächsten Bushaltestelle. Er wusste, dass um diese Zeit immer viele Frauen mit Kindern unterwegs waren, und er hatte sich ausgerechnet, dass er sich so leicht in den Bus schummeln konnte. Niemand würde merken, dass er allein unterwegs war. Er hatte vorsorglich zwei paar Socken angezogen, sich einen Schal um den Hals gewickelt und die wärmste Mütze genommen, die er finden konnte. Vielleicht begann es ja zu schneien und schließlich wusste er nicht, wo er sich möglicherweise zum Übernachten verstecken musste.
Als der Bus kam, mischte sich der kleine Junge unter die Menschen, die ins Innere drängten und machte sich auf den Weg in eine neue Zukunft... _________________
Tu was du willst, aber schade niemandem!
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Verfasst am: 11.12.2010, 13:04 Titel: Werbung |
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